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Darum ist die „Höhle der Löwen“ erfolgreicher denn je

Mit der „Höhle der Löwen“ ist Vox das Kunststück gelungen, die Quoten noch einmal kräftig zu steigern. Das hat vor allem zwei Gründe: Carsten Maschmeyer ist plötzlich sympathisch und mit Ralf Dümmel gibt’s einen Investor, der sich für fast keinen Deal zu schade ist.

Wenn die Löwen in dieser Woche brüllen, dann werden sie dies zum vorerst letzten Mal tun. Und schon vor der Ausstrahlung des Finales steht fest, dass die dritte Staffel der „Höhle der Löwen“ die bislang erfolgreichste gewesen sein wird – mit Abstand. Der Blick auf die nackten Zahlen ist jedenfalls beeindruckend: 18 Prozent Marktanteil verzeichnete Vox mit seiner Gründershow in den zurückliegenden Wochen im Schnitt. Das entspricht weit mehr als dem Doppelten der Normalwerte des Senders und gegenüber der zweiten Staffel einem Plus von über sechs Prozentpunkten. Alleine gegenüber dem Vorjahr gewann das Format fast 900.000 Zuschauer hinzu, zuletzt schalteten regelmäßig über drei Millionen ein.

Ohne Zweifel ist das eine beeindruckende Erfolgsgeschichte, die in dieser Form weder Vox noch die Produktionsfirma Sony Pictures erwartet haben. Es ist der Lohn für die gute Arbeit, die die Macher der auf ihre ganz eigene Weise relevanten Show geleistet haben. Der Grund für die massiv gestiegenen Quoten ist schnell gefunden: „Die Höhle ist der Löwen“ ist schlicht und einfach noch besser geworden. Das hängt in erster Linie mit den „Löwen“ zusammen, deren Zusammensetzung mittlerweile nahezu perfekt ist. Lenke Steiner, die inzwischen für die FDP in der Bremer Bürgerschaft sitzt, werden vermutlich nur wenige Zuschauer vermisst haben, und selbst der charismatische Vural Öger fehlte nach seiner Firmen-Pleite nicht.

Stattdessen entpuppte sich ausgerechnet der umstrittene Unternehmer Carsten Maschmeyer als Sympathieträger des Formats. Das wurde möglich, weil bei Vox in all den Wochen in bester Xavier-Naidoo-Tradition kein kritisches Wort über Maschmeyers frühere Geschäftstätigkeiten zu hören war. Aber eben auch, weil der Investor von Beginn an die Gelegenheit nutzte, sich als väterlich-wohlwollender, ja geradezu fürsorglicher Ratgeber zu inszenieren, der selbst harte Kritik an den oft unerfahrenen Unternehmern stets freundlich zu verpacken weiß. Da schlich sich vor dem Fernseher schnell das Gefühl ein, dass da ein in sich ruhender Mann sitzt, den nichts so schnell aus der Bahn werfen kann.

Freimütig sprach Maschmeyer über seine Frau, sein Medizinstudium und seine Vergangenheit als Dauerläufer; und selbst wenn man ernsthaft gewillt war, ihn nicht zu mögen, so fiel es mit der Zeit äußerst schwer, diese Absicht bis zum Ende der Staffel aufrechtzuerhalten. Dabei ging Vox mit der prominenten Verpflichtung ein echtes Risiko ein: Es dauerte erwartungsgemäß nicht lange, bis in den sozialen Netzwerken über den neuen „Löwen“ geschimpft wurde, doch gerade die kontroverse Diskussion war es wohl, die dem Kölner Sender half, noch einmal neue Zuschauer auf „Die Höhle der Löwen“ aufmerksam zu machen. Dass die Quoten nach dem Rekord-Start sogar noch stiegen, spricht jedoch keineswegs nur für den Investor aus Hannover, sondern auch für die Show im Allgemeinen.

Deren wahrer Star heißt allerdings nicht etwa Maschmeyer, sondern Ralf Dümmel, weil er mit seiner Firma quasi alles vertreibt – und sei das Produkt auch noch so seltsam. Unvergessen jene Folge, in der Dümmel bei schlicht jedem Deal die Geldbörse zückte und nur am Ende – quasi als amüsante Pointe – ausnahmsweise doch mal aussetzte. Wo andere „Löwen“ Gewissensbisse plagen oder sie sich darum bemühen, eine Erklärung zu konstruieren, warum sie auf keinen Fall investieren können, gefällt sich Dümmel sichtlich in der Rolle des freimütigen Geldgebers, dem man inzwischen zutrauen muss, jeden noch so großen Blödsinn in die Supermarkt-Regale zu bekommen.

Aus diesem Grund ist Dümmel längst nicht nur wegen seiner ausgefallenen Anzüge mit bunten Söckchen und Einstecktüchern ein Gewinn für die „Höhle der Löwen“. Neben ihm sieht sogar die dauer-fröhliche Teleshopperin Judith Williams urplötzlich blass aus. Das muss man erst mal schaffen. Wer die dritte Staffel der Gründershow gesehen hat, kann daher verstehen, weshalb Vox darum bemüht ist, seine „Löwen“-Riege in der längst beschlossenen vierten Staffel beisammenzuhalten. Eines ist jedenfalls klar: Für den Sender war das Format in diesem Jahr ganz gewiss ein lohnenswertes Geschäft.

Quelle: dwdl.de

Titelbild: © Vox/Bernd-Michael Maure

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